„Der stört beim Rasenmähen“. Bitte was?! „Ja, der stört mich
beim Rasenmähen, so üppig wie diese Riesenblätter über meinen Rasen wachsen.“
Während er noch ein bisschen weiter schimpft, überlege ich, seit wann wir den
Rasen eigentlich in ‚meine’ und ‚deine’ aufgeteilt haben, wieso ich dieses
wichtige Ereignis nur vergessen haben konnte und wo genau sich denn nun mein
Stück Rasen befindet. Rund um den Rhabarber kann’s ja schon mal nicht sein, wie
es aussieht...
Ich gebe ja zu, ein richtiger Rhabarber-Fan bin ich auch
nicht, aber wo die abgeschnittenen, frischen Stiele so da lagen, fand ich es
schade, sie einfach auf den Komposthaufen zu werfen. Das hat er nun wirklich
nicht verdient. Rhabarber-Kompott? Zu sauer! Rhabarber-Kuchen? Keine Zeit zum Backen!
Rhabarber Marmelade?
Ja prima, schließlich ist vor ein paar Tagen meine
Marmeladengläser-Lieferung angekommen. Dieses Jahr wollte ich unbedingt
vorbereitet in die Erdbeersaison gehen. Während die Erdbeeren sich noch ein
wenig von Regen, Wind und Hagel auf der Nase herumtanzen lassen, haben sie
sicher nichts dagegen, wenn der Rhabarber schon mal kurz den
Marmeladenglas-Test macht.
Meist sind ja die einfachsten Dinge, die besten. So
auch bei der Marmelade; ein Kilo Früchte, 500 g Gelierzucker. Pürieren, kochen, abfüllen, fertig. Da ich nicht der Marmeladen-Profi bin, habe ich natürlich nachgelesen,
wie es richtig geht. Den Rhabarber sollte man schälen. Im Vergleich zum Spargel
ging das wunderbar einfach und schnell. Aber leider wird beim Rhabarberschälen
fast alles Rote entfernt, beim Pürieren bleibt dann eine grüne Masse übrig.
Nein, so sollte meine Marmelade nicht aussehen, ein wenig Rot hätte ich schon
gern drin. Ich war überzeugt, dass die grüne Masse bei gleicher Zuckerzugabe
gefühlt saurer schmeckt, als Marmelade mit einem Rotanteil. An dieser Stelle
musste ich einfach die Marmeladenkochbuch-Autorität untergraben.
Ich nahm noch
einen schönen roten, ungeschälten Rhabarberstiel, schnitt ihn in ca. 1 cm dicke
Ringe und gab diese zu der grünen, pürierten Masse, ehe alles aufkochte. Ja,
das entsprach schon eher meiner Vorstellung von schöner Rhabarbermarmelade. Und
lecker ist sie auch, vor allem auf frischem Vollkornbrot.
Wenn die
Rasengrenzfrage geklärt ist, setzte ich vielleicht auf mein Rasenstück noch
viel mehr Rhabarber. So schlecht ist der nämlich gar nicht.
Liebe Grüße von,
Liebe Grüße von,
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