Mittwoch, 14. Mai 2014

Alles Rhabarber

„Der stört beim Rasenmähen“. Bitte was?! „Ja, der stört mich beim Rasenmähen, so üppig wie diese Riesenblätter über meinen Rasen wachsen.“ Während er noch ein bisschen weiter schimpft, überlege ich, seit wann wir den Rasen eigentlich in ‚meine’ und ‚deine’ aufgeteilt haben, wieso ich dieses wichtige Ereignis nur vergessen haben konnte und wo genau sich denn nun mein Stück Rasen befindet. Rund um den Rhabarber kann’s ja schon mal nicht sein, wie es aussieht...
Ich gebe ja zu, ein richtiger Rhabarber-Fan bin ich auch nicht, aber wo die abgeschnittenen, frischen Stiele so da lagen, fand ich es schade, sie einfach auf den Komposthaufen zu werfen. Das hat er nun wirklich nicht verdient. Rhabarber-Kompott? Zu sauer! Rhabarber-Kuchen? Keine Zeit zum Backen! Rhabarber Marmelade? 






Ja prima, schließlich ist vor ein paar Tagen meine Marmeladengläser-Lieferung angekommen. Dieses Jahr wollte ich unbedingt vorbereitet in die Erdbeersaison gehen. Während die Erdbeeren sich noch ein wenig von Regen, Wind und Hagel auf der Nase herumtanzen lassen, haben sie sicher nichts dagegen, wenn der Rhabarber schon mal kurz den Marmeladenglas-Test macht. 
Meist sind ja die einfachsten Dinge, die besten. So auch bei der Marmelade; ein Kilo Früchte, 500 g Gelierzucker. Pürieren, kochen, abfüllen, fertig. Da ich nicht der Marmeladen-Profi bin, habe ich natürlich nachgelesen, wie es richtig geht. Den Rhabarber sollte man schälen. Im Vergleich zum Spargel ging das wunderbar einfach und schnell. Aber leider wird beim Rhabarberschälen fast alles Rote entfernt, beim Pürieren bleibt dann eine grüne Masse übrig. Nein, so sollte meine Marmelade nicht aussehen, ein wenig Rot hätte ich schon gern drin. Ich war überzeugt, dass die grüne Masse bei gleicher Zuckerzugabe gefühlt saurer schmeckt, als Marmelade mit einem Rotanteil. An dieser Stelle musste ich einfach die Marmeladenkochbuch-Autorität untergraben. 
Ich nahm noch einen schönen roten, ungeschälten Rhabarberstiel, schnitt ihn in ca. 1 cm dicke Ringe und gab diese zu der grünen, pürierten Masse, ehe alles aufkochte. Ja, das entsprach schon eher meiner Vorstellung von schöner Rhabarbermarmelade. Und lecker ist sie auch, vor allem auf frischem Vollkornbrot. 



Wenn die Rasengrenzfrage geklärt ist, setzte ich vielleicht auf mein Rasenstück noch viel mehr Rhabarber. So schlecht ist der nämlich gar nicht.

Liebe Grüße von,







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