Wie schnell doch die Zeit vergeht, am Jahresende blicke ich auf zwölf Monate Land, Haus, Oberlausitz! zurück. Die Kurzversion zum Jahresfazit: Es hat mir unheimlich viel Spaß gemacht. Herzlichen Dank an alle, die meine posts verfolgt haben.
Für alle, die noch etwas mehr
erfahren wollen, habe ich ein paar Fragen & Antworten aufgeschrieben.
Wie war das Doppelleben 2013?
Mit dem Blog habe ich mein
Doppelleben noch intensiver wahrgenommen und es dabei noch mehr zu schätzen
gelernt. Die Unterschiede zwischen den beiden Leben könnten nun wirklich nicht
größer sein. Es ist ja nicht nur ein Leben zwischen Stadt und Land, sondern
zwischen einem ganz besonderen Berliner Stadtbezirk (Mitte: international, die
besten Bars und Restaurant direkt vor der Haustür, bunt, verrückt, trend- und
konsumgetrieben) und einem ganz besonderen Dorf der Oberlausitz (Obercunnersdorf:
Flächendenkmal, kein Supermarkt, seit Herbst 2013 endlich wieder ein Bäcker,
ohne Auto aufgeschmissen und zauberhafte Nachbarn). Entscheiden kann ich mich
im Moment noch nicht. Im Laufe der Jahre wurden die Städte, in die ich zog
immer größer. Dahinter steckte kein Plan, es war eher Zufall. Sich immer wieder
auf neue Menschen einzustellen, neue Freundschaften zu schließen, die
unbekümmerte Lebensweise, aus einer großen Auswahl sich immer das auszusuchen,
was am besten zu einem passt, all das habe ich immer sehr genossen. Auf der
anderen Seite sind es die Wurzeln, die Landschaft und die Langsamkeit in vielen
Dingen, die mich gern in der Oberlausitz weilen lassen. Beides erleben zu
dürfen, halte ich für ein sehr großes Privileg.
Welche Erfahrungen habe ich während
der letzten zwölf Monate mit meinem Blog generell gemacht?
Wie schon gesagt, es hat mir sehr
großen Spaß bereitet. Meistens waren es die Fotos, die mich zu einem post
inspirierten. Der Blog hat sich einfach entwickelt. Versierte Blogger sagten
mir so etwas voraus. Vor zwölf Monaten mochte ich dies kaum glauben, da die
Hemmschwelle für eine Veröffentlichung am Anfang schon recht groß war. Aber was
soll ich sagen, die weisen Worte stimmten. Der Blog läuft irgendwann von
selbst, gehört fast ein bisschen zum (Doppel)Leben. Falls jemand mit dem
Gedanken spielt, einen Blog aufzusetzen, den kann ich nur ermutigen.
Natürlich gab es viel mehr
Erlebnisse, Eindrücke oder auch erfolgreich umgesetzte Rezepte im Laufe des
Jahres, die ich aber nicht in den Blog brachte. Wenn es sich für mich richtig
anfühlte und ich Lust drauf hatte, wurde daraus ein post. Wenn nicht, dann eben
nicht. Beinahe ist es so wie im richtigen Leben; Geteilte Freude ist doppelte
Freude. Hat mich etwas total begeistert, kam die Idee zu einem post quasi
gleich mit.
Gab es Spielregeln beim posten?
Ja. Drei Dinge sind mir bei den
posts immer wichtig gewesen:
Erstens: Ich möchte nicht
problematisieren. Ich reflektiere zwar gern und setze mich mit vielen Dingen
auseinander. Dennoch werden diese Gedanken keine Fahrkarte in den Blog
erhalten. Themen, die eine Diskussion auslösen könnten, sind tabu.
Zweitens: Der Blog lebt
ausschließlich durch die positiven Dinge des Lebens, wie Freude, Schönheit,
Ästhetik, Farben etc. Anders als vielleicht in anderen Lifestyle Blogs wird man
bei Land, Haus, Oberlausitz! Themen, die mit persönlichen Herausforderungen
verbunden sind, vergebens suchen.
Drittens: viele Leser wundern sich,
warum bis jetzt noch nichts über die typischen Oberlausitzer Umgebindehäuser zu
sehen war. Viele Oberlausitzer wohnen selber in einem und sind die ausgemachten
Experten was traditionelle Lebensweise, Sanierung und Erhaltung angeht. Diese
Latte hängt mir eindeutig zu hoch. Und Hauptstadtfreunde nehme ich dann lieber
direkt mal mit ins Umgebindeland. Seit diesem Jahr haben wir übrigens ein
wirklich tolles Café, serviert wird in einer liebevollst sanierten Blockstube.
Warum ich selber kein
‚Blog-Advertising’ betreibe sondern es lieber anderen überlasse?
Mein Blog ist sehr persönlich und
authentisch. What you see, is what you get. Wer sich dafür interessiert, kommt
wieder, speichert sich die Seite unter seinen Favoriten, hat sich die zugegeben
lange Blog URL gemerkt oder wenigstens ein paar Schlagwörter, die sich zur
erfolgreichen Auffindung bei google eignen. Jeder soll selber entscheiden, was
er sich anschauen möchte und was nicht. (Ihr kennt sicher die unsägliche
Diskussion über den ’Katzen-Content’ im Netz...)
Mit den Zugriffszahlen bin ich
total zufrieden. Vor allem freut es mich, dass auch Oberlausitzer aus dem Ausland
mich regelmäßig besuchen, vor allem aus der Schweiz, Österreich und den
skandinavischen Ländern, gefolgt von den USA. Und auch freue ich mich über
reges e-mail Feedback zu einzelnen posts. Da mein Leben aber zum mehr als
größten Teil offline stattfindet, pushe ich keine Kommentare, keine Follower
oder verlinke mich mit anderen Blogs, um die Zugriffszahlen zu erhöhen. Auch
wenn jetzt alle Social Media Gurus kopfschüttelnd die Hände über dem selbigen zusammenschlagen.
Wer meinen Blog gern liken, sharen oder verlinken möchte, nur zu bitte. Das
macht mich jedes Mal natürlich ganz stolz.
Wie viele Blogs lese ich denn
selber so?
Bekanntschaft mit der Blogger Welt
zu machen, war für mich eine positive Erfahrung in diesem Jahr. Nie hätte ich
gedacht, dass es so zahlreiche großartige Talente, mit einer so großen Inspirationskraft,
Liebe zum Detail, Leidenschaft, Überzeugung und Herzblut da draußen gibt. Meist
sind es persönlich gehaltene Blogs, aus UK die ich regelmäßig lese. Auf diese
Weise bleibe ich vom heimischen Sofa ganz bequem mit der britischen Lebensweise
in Verbindung und verkürze mir die Zeit bis zum nächsten Besuch auf der Insel.
Müsste ich mich auf eine Zahl festlegen, würde ich sagen, es sind ca. fünf
Blogs, denen ich treu bin.
(Wie) geht es nächstes Jahr weiter?
Aber sicher. Die nächsten zwei posts
sind sogar schon fast fertig.
Ich kann mir vorstellen, mehr
Rubriken einzubauen. Ideen gibt es einige, vielleicht ein regelmäßiges
Schaufenster in die Hauptstadt oder mehr Erlebnisse rund um die Sanierung vom
alten Haus. Mein drittes Lieblingskartoffelrezept werde ich selbstverständlich
auch noch nachreichen. Und wenn ganz viel Zeit bleibt, bekommt der Blog
vielleicht mal eine eigene facebook Seite.
Gern würde ich auch etwas am Layout
ändern. Einige Dinge widersprechen arg meinem Anspruch an ‚gut gemacht’. Gerade
bei dem Thema würde ich mir einen Zauberstab wünschen, da mir hier im Moment leider
die nötige Zeit fehlt.
Ich bin gespannt, was das nächste
Jahr bringt und freue mich drauf. Auf ein ereignisreiches und schönes 2014 im
kleinen Blog und überhaupt.
Liebe Grüße von