Hin und wieder schlägt mein Trödel- und Vintageherz sogar noch ein wenig höher, nämlich dann, wenn ich in Englands Antikshops oder auf dortigen Flohmärkten unterwegs bin. Und das kommt gar nicht allzu selten vor. Hier kommt eins zum anderen. Das eine kann man als ‘Anglophilia‘ beschreiben. Meine unglaubliche Liebe zu Land, Leuten, Musik, Sprache, Kultur, Kunst, Literatur und ja, auch dem Essen. Glaubt es einfach. Wer mich persönlich kennt, hat schon längst aufgehört zu fragen, woher das eigentlich kommt. Ich weiß es nicht, es ist einfach da, so lange wie ich denken kann. So.
Ihr könnt euch‘s sicher schon denken; auf dem Rückweg zum Auto reichte ich die 20 Pfund rüber und schleppte das Ding bis zum Parkplatz. Zum Glück kenne ich jemanden, dessen Leidenschaft mal nicht Holz sondern altes Metall ist und bei dem der Spaß am Restaurieren erst mit einer richtigen Herausforderung beginnt. "Bitteschön, für die nächsten Tage deins, probier‘ dich einfach mal dran" waren meine Worte als ich das schwere Ding wieder aus dem Kofferraum in Deutschland auslud.
Bis dahin hatte ich die Wirkung von heißer Zitrone vollkommen unterschätzt. Mein kleines, schweres Metallmitbringsel hatte in den folgenden Tagen einen richtigen Wellnessaufenthalt in besagter Flüssigkeit. Es wurde komplett in seine Einzelteile zerlegt, alle Dichtungen ausgetauscht, sogar ein wenig neues Metall eingeschweißt. Na bitte, immerhin ließen sich die Hähne wieder bewegen. Die wenigen Restflecken stören mich nicht, sie gehören eben dazu. Danke lieber ‘Metallflüsterer‘! In deiner kleinen Werkstatt von deren Fenster man die Hänge des Rotsteins sieht, geschehen wahre Wunder. Ob die Armatur auch wirklich funktioniert, war bis dahin noch ungewiss.
"Bitte, bitte, bitte". Das musste sich der Installateur mehrmals von mir anhören. "Ich übernehm‘ auch das volle Risiko. Wenn es nicht klappt, ist es nicht deine Schuld." Die Sache mit der Berufsehre und dem guten Ruf kann ich ja nur allzu gut verstehen. Aber so kurz vor dem Ziel aufgeben. Nö, das sah ich nun wirklich nicht ein. Außerdem wartete die Badewanne mit den Löwenfüssen doch sehnsüchtig auf eine passende Ergänzung. Die Aussicht auf eine verlässliche Partnerin, um endlich den Dienst antreten zu können, konnte ich doch nicht so einfach sterben lassen. Mit diesem Argument gelang es mir, den Installateur nun endlich breit zu schlagen. "Jahaaaa, ich übernehme auch die Verantwortung!!! Leg schon los."
Liebe Grüße,
Badewanne: Imperial (www.imperialbathroom.com)
Sessel: Sperrmüll
Aufbewahrungsdose: TKMaxx
Badewannenbrücke: Marks & Spencer
Liebe Bettina, das sieht sehr hübsch aus. Ich freue mich auf mehr. Durch Zufall bin ich auf deinen Blog gestoßen. Ich stamme auch aus Sachsen und habe früher sehr viel Urlaub in der Oberlausitz gemacht. Nun wohne ich in der Nähe von Nürnberg. Ich glaube, es wird mal wieder Zeit für einen Besuch.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße, Barbara