Als wenn das Umschalten von Land- auf Stadtleben und wieder zurück nicht schon genug wäre. In der letzten Zeit ertappe ich mich immer öfter beim Umschalten vom deutschen auf das englische Fernsehen und dabei bin ich ja noch nicht einmal ein Serien Junkie, Midsomer Murders ausgenommen natürlich. Dank der kleinen, schwarzen Apple TV Box kann ich nun endlich auch ziemlich einfach die UK-Programme auf einem richtigen Fernseher sehen. Jeden technischen Fortschritt, auch wenn er noch so klein ist, weiß man ja erst zu schätzen, wenn man den Vergleich hat. Bis jetzt war ich jedenfalls auch immer was das britische TV betrifft mit dem iPad total zufrieden. Da zählte wohl mehr der Inhalt als die Darstellungsgröße. Aber ein richtiges Fernsehbild ist eben ein richtiges Fernsehbild und zieht meist einen richtigen Fernsehabend mit allem drum und dran nach sich. So auch heute Abend, wo die erste Folge der in dieser Woche angelaufenen fünften Staffel eines großartigen englischen Fernsehformats wiederholt wird. Der Auftakt der neuen Staffel war am Mittwoch aber leider hatte ich da schon eine Dinner-Verabredung. Und da der Mittwochabend als fast einziger regenfreier Abend der Woche vorausgesagt wurde, verschob ich den TV Abend auf heute; quiet Friday night in.
Um was geht's eigentlich? Um's Backen. In The Great British Bake Off auf BBC One treten wieder 12 Hobbybäcker an und duellieren sich an Backblechen und Rührschüsseln. Das ganze endet in so großartigen Kreationen, dass ich mir wünsche, einfach mal durch die Mattscheibe nach einem dieser sündhaft lecker aussehenden Stücke greifen zu können. Das wäre der einfachste Weg, denn mit dem Backen habe ich es ja nicht so. Im Vergleich zum Kochen stört mich die Genauigkeit, mit der die Zutaten zusammengefügt werden sollten, und dass der Ich-probier-da-mal-was-aus-Modus idealer Weise deaktiviert sein muss, um zu einem vorzeigbaren Ergebnis zu kommen. Bei meiner eher experimentierfreudigen Art sind Missgeschicke quasi vorprogrammiert. Und trotzdem, irgendwie verspürte ich diese Woche ein großes Bedürfnis, mich auf die neuen Folgen von The Great British Bake Off einzustimmen.
Dann entdeckte ich dieses Rezept. Was dem Namen nach eher wie eine strenge, osteuropäische Ballettlehrerin klingt, ist in konditorischer Wirklichkeit ein Traum aus Eischnee, Früchten und Sahne. Wenig Zutaten, die sich leicht verarbeiten lassen überraschen am Ende optisch als auch geschmacklich. Wenig Aufwand - große Wirkung: Dieses Prinzip gefällt mir seit jeher. Also ran an die Pavlova.
Zutaten:
4 Eiweiß
250 g Zucker
1 Pck. Vamillezucker
1 TL Essig
1 1/2 TL Speisestärke
2 Becher Schlagsahne
Früchte
besonders saure Früchte eigenen sich gut zur süßen Eischneemasse
Die Eiweiß mit einem Rührgerät bzw. Mixer auf Stufe 2 in einer Schüssel schlagen bis sie eine schaumige Masse bilden. Weiter schlagen und langsam den Zucker mit dem Vanillezucker zugeben. Hier ist es wichtig aufzupassen, dass sich die Masse nicht wieder verflüssigt. Sobald man das Gefühl hat, eine feste Masse zu haben, die nicht auf dem Backblech verlaufen wird, aufhören. Dann 1 TL Speisestärke und den Essig dazugeben, noch einmal kurz mit dem Mixer verrühren.
Backpapier auf dem Backblech ausbreiten und die Masse zügig darauf verteilen. Die Pavlova sollte ca. 3. cm hoch sein. Das Backblech in den auf 180 Grad vorgeheizten Backofen geben und die Temperatur auf 100 Grad reduzieren. Der Eischnee wird ca. 1 Stunde gebacken. Perfekt ist er, wenn die Aussenhülle knusprig ist und sein Innenleben weich. Die Baissemasse bei geöffnetem Backofen gut auskühlen lassen.
Während die Masse bäckt, etwas von den Früchten wegnehmen und ca. 1/4 l Fruchtsaft gewinnen. Diese mit 1/2 TL Speisestärke leicht köchelnd eindicken und abkühlen lassen.
Kurz vor dem Servieren die Schlagsahne schlagen und auf die Baissemasse geben, dann mit der Fruchtsoße für farbliche Akzente sorgen und anschließend die Früchte verteilen. Fertig ist die Pavlova, die sicher ein netter Hingucker bei jeder sommerlichen Grillparty ist. Sollte man sie zu Freunden mitnehmen, dann ab der Schlagsahne am besten vor Ort frisch zubereiten.
Jetzt aber schnell, die ersten Kandidaten sind schon zu sehen und meine Chipstüte ist noch gar nicht auf….
Liebe Grüße von,
Liebe Grüße von,
#gut zu wissen
Englisches und anderes internationales TV empfängt man mit dem Angebot von film on im Internet und auch als App
Pavlovas sind vor allem in Neuseeland und Australien beliebte Desserts. Der Name geht offensichtlich auf die Primaballerina Anna Pavlova zurück
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