Donnerstag, 23. Mai 2013

Drei auf einen Streich



Als ich neulich in meinem Berliner Lieblings-Café saß, umgaben mich plötzlich zwei umwerfende Düfte. Einmal und sehr leicht zu erkennen, der Duft von frischem Kaffee. Was auch sonst?!  Das andere duftete lieblich, süß und  irgendwie bekannt. War es Seife oder ein toller Weichspüler? Im lauen Sommerwind fühlte ich mich wie in einem betörenden Bad, jedes Lüftchen brachte den Duft näher und näher. Aber was war das nur? Hatte sich vielleicht mein Gegenüber gar in der  Parfümabteilung des KaDeWe‘s geirrt. Nach einer halben Stunde hielt ich diese Ungewissheit nicht mehr aus. Ich erkundigte mich ganz plump bei meiner Begleitung nach einem möglichen, unüberlegten Spontankauf. So richtig vorstellen konnte ich mir das ja nicht, aber wer weiß. Hier in Berlin ist ja vieles möglich... Allein die Mimik war Antwort genug und ich verzichtete auf weiteres Nachbohren. Auch er musste zugeben, dass irgendetwas in der Luft lag. Nach einer weiteren halben Stunde im wohlriechenden Vollbad drehte ich mich mit einem weiteren Kaffeewunsch nach der Bedienung um. Sie war nicht zu sehen, dafür entdeckte ich eine riesengroße Fliederhecke. Aha. Wir lachten laut und herzhaft. 

 
Über den langen Winter hatte ich wohl den unvergleichlichen Fliederduft gänzlich vergessen. Umso mehr freute ich mich, für das kommende Wochenende einen großen Fliederstrauß zu pflücken, gleich mit allen drei Farben, die sich so landläufig in der Oberlausitz bieten (weiß hell und dunkellila). Gesagt getan. 



Ein überwältigender Duft zog durch die Küche und verdrängte ganz nebenbei die typischen Baustellengerüche wie Lösungsmittel, Farben und Lacke. Außerdem erschien die halbfertige Küche sofort viel wohnlicher und gemütlich.





Mit den großen Fliederkennern möchte ich es hier gar nicht erst aufnehmen und irgendetwas zu den ca. 25 verschiedenen Sorten schreiben. Eine Kleinigkeit möchte ich trotzdem loswerden. Der sogenannte Herbstflieder (Syringa microphylla superba) ist eine Sorte, die zwei (!) Blütenstände im Jahr hat. Nach der Erstblüte im Mai gibt er noch einmal im Oktober Vollgas für die Nachblüte. Gleiches vollbringt  -Achtung Städter aufgepasst- übrigens  auch der Zwergflieder (Syringa meyeri palibin), der sich aufgrund seiner kleinen Höhe von 1.50 m auch sehr gut für die Bepflanzung im Kübel eignet. Ach wie toll ist es, im Pflanzencenter wieder mal nach etwas ganz bestimmtem Ausschau halten zu können.   

Viele Grüße von 





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