Keine Ahnung, ob dieses Wort im Englischen überhaupt existiert.
Wahrscheinlich nicht. Zu oft passiert es, dass ich einfach die englischen Worte
verwende, egal ob es diese Zusammensetzungen wirklich gibt oder nicht. Meistens
passiert es dann, wenn ich entweder extrem gut gelaunt bin oder meiner besseren
Hälfte ganz nebenbei, quasi kaum dass er es merkt, ein paar neue Vokabeln
unterjubeln möchte. Zugegeben
happy-maker ist jetzt nicht die ganz große Lektion, aber garantiert zumindest
auch beim Garnichtsprachkönner einen gewissen Übersetzungserfolg. Diese Stufe
hat er natürlich nach einigen Jahren an der Seite einer Anglophilen längst
hinter sich gelassen und happy-maker ist in Fleisch und Blut über gegangen.
Während er nun also ein paar neue Vokabeln paukt, überlege ich gerade, was denn
wohl meine persönlichen happy-maker im März waren. Obwohl der Monat noch ein
paar Tage vor sich hat, gab es bis hierher schon eine ganze Menge Dinge, die
mich glücklich gemacht haben. Here we go:
1. Ich bin dann mal im Garten: Es ist kein Vergleich zum
letzten Jahr, als genau um diese Zeit sich erstens über dem Garten die
Schneedecke ganz tapfer hielt und zweitens sich unter dieser nicht nur Erde
sondern schweres Gerät befunden hatte. Im Frühjahr 2013 kam der Bagger und
grub, wühlte, schaufelte, trug alte Erde ab und brachte neue. Ein Vergnügen war
das nicht, es war eigentlich überhaupt nichts, außer Matsch. Das ging mehr oder
weniger fast das ganze Jahr so, das letzte Stück Rasen wurde erst im späten Herbst eingesät, zu Winterbeginn konnte man lediglich ein paar dünne Hälmchen
Gras erahnen. Umso mehr freue ich mich über das empor schießende frische Grün,
auch wenn es nur Wiese ist. Grün ist allemal besser als grauer Matsch.
2. Endlich war auch der letzte Erdhaufen verschwunden, der
ausgerechnet an der Stelle war, wo ich ein Kräuter-Fass (herb-barrel, falls er
mitliest) aufstellen wollte. Vor kurzem war es soweit, ich machte mich
auf den Weg in eine Kräuter-Gärtnerei und entschied mich für ein paar robuste
Kräuter, die hoffentlich auch die ein oder andere kalte Nacht aushalten. Das
Kräuter-Fass habe ich mit Salbei, Minze, Zitronenverbene, Hängerosmarin,
Thymian und Oregano bepflanzt. Dazu kam noch eine Walderdbeere, der Farbe wegen,
also später (hoffentlich). Ach was hat das geduftet, jetzt schon.
3. Und wo ich schon mal so im hortikulturellen Rausch war, habe
ich gleich noch ein paar Sachen ausgesät, so richtig dieses Mal. Mit dabei war
unter anderem auch mein Lieblingssuppenblau, Borretsch. Ich glaube, es ist am besten, der Sache
ehrlich ins Gesicht zu sehen: wer aussät ist erwachsen... Zumindest habe ich
mich kurzfristig so gefühlt, als ich mit Aussaaterde, Keimfließ und
Anzuchtbechern hantierte.
4. Auch im Haus gab es ein paar Sachen, die mich gänzlich happy
stimmten. Kurz vorweg: was Gestaltung und Möbel angeht, wachsen die Sachen bei
uns zusammen. Es gibt kein wirkliches Konzept, sondern alles ist ein Mix aus Dingen,
die für uns eine Geschichte haben, wir spontan schön fanden oder auf meinem
alten Dachboden noch vorhanden waren. Der Rest muss sich darin einfügen. Das
heißt auch, dass wir nicht bei Herrn Bulthaup & Co. vorbei spaziert sind
und das ganze Ding, sprich die Küche in dem Fall, mal ausplanen ließen. Unser
Weg führte und führt uns immer noch in die lokale One-Man-Tischlerei. Eins nach
dem anderen wird besprochen und gebaut. Für die Küche war mir wichtig, dass die
alte Kochhexe, die schon im Haus war und uns zuverlässig über zwei heizungslose
Winter rettete, bleibt. Endlich war nun auch ein weiteres Regal fertig und mein
geliebtes Küchenradio konnte seinen finalen Platz beziehen. Musik, laut, macht
ja so oder so happy, oder?!
5. Meist sind es ja die allerkleinsten Sachen, über die ich
mich so richtig freue. Eine Sache wiederholt sich seit dem ich denken kann,
egal wo ich bisher gelebt habe. Kein großer Lebensmitteleinkauf ohne am Ende
der Tour noch ein paar Blumen einzupacken. Wenn ich Zeit habe, mache ich den
kleinen Umweg zum Blumenladen. Wenn nicht, muss ein Strauß vom Supermarkt
reichen. Dieses Mal waren es lediglich Supermarkttulpen, die ganz oben auf
meiner vollen, schweren Tasche lagen. Der Moment, wenn zu Hause endlich alle
Lebensmittel verstaut sind und ich mich den Blumen widme ist immer
gleichermaßen schön, fast magisch. Beendet wird dieses Ritual stets mit einer
Tasse Tee und großartigen Minuten des Innehaltens.
6. Farbwahl: Da wir uns entschieden haben, alle Wände im Haus
ausnahmslos weiß zu streichen, ist der Blick auf die Farbpalette natürlich zwangsläufig
ein großes Highlight. Dieses Mal geht es um die Eingangstür, die aufgearbeitet
werden und eine neue Farbe bekommen soll. Die finale Entscheidung steht noch
aus, dafür macht die Diskussion über die vielen Möglichkeiten einfach zu viel
Spaß. Jedes Mal wenn eine Farbe näher in Betracht kommt, erfolgt ein virtueller
Anstrich, das Bild mit der neuen Farbe baut sich vor dem geistigen Auge wie ein
Foto mit großer Datenmenge an einem langsamen Rechner von oben nach unten auf.
Mittlerweile sind wir beim fünften oder sechsten Anstrich auf diese Art.
7. Going out. Ich muss zugeben, die Ausgeh- und
Verabredungstermine fallen in der Hauptstadt üppiger aus, als auf dem Land.
Naja, es ist ja auch ein leichtes, wenn alles quasi vor der Haustür liegt. Aber
vielleicht war dieser Abend ja ein guter Anfang, daran etwas zu ändern; wir waren im
Kino. Nach einer ca. 40 minütigen Autofahrt haben wir dann das Kino erreicht,
welches auch die aktuellen Blockbuster im täglichen Programm hat. Beide Dinge (tägliches
und aktuelles Programm) sind keine Selbstverständlichkeiten. Aber sei’s drum,
der Abend als auch ‚Grand Budapest Hotel’ waren einfach toll. Einen Film am
Drehort zu sehen ist nicht nur irgendwie ganz besonders, es erfordert auch
etwas Anstrengung, sich auf die imaginären Handlungsorte des Films einzulassen
und sich der Illusion und dem Zauber der Orte, in dem Fall Nebelsbad und Lutz
hinzugeben. Den Film sollte man sich auf jeden Fall
ansehen: eindrucksvolle Bilder, großartige Regiearbeit, spitze Dialoge gemischt
mit schwarzem Humor. Leider blieb das obligatorische Glas Wein nach dem Kino
aufgrund von fehlendem Insiderwissen, wo dieses in netter Umgebung zu haben
ist, aus. Schickt mir gern eine e-mail mit euren Empfehlungen für Görlitz. Umso
schneller gelingt es, oben geschilderte Tatsache zu ändern. Das mit dem Wein
wurde natürlich zu Hause, mit dem Vorteil dass keiner mehr fahren muss,
nachgeholt.
Der größte happy-maker überhaupt, ist natürlich der Frühling
mit seinen knallbunten Farbtupfern. Genießt die Sonne und viele große und kleine Dinge,
die euch happy machen!
Liebe Grüße von