Freitag, 22. Februar 2013

"Fährt man von England in die Oberlausitz [...]"


waren Zeilen, die mich vor ein paar Monaten aufhorchen ließen. Ich entdeckte sie ganz zufällig in einem Blog, der für meine Begriffe recht textlastig ist. Meine Blog-Favoriten sind sonst ja eher Beiträge, die vor allem durch eine schöne Bildsprache auf sich aufmerksam machen.
Aber gut...,wie man sich leicht vorstellen kann, wurde ich beim Thema England sehr neugierig. Besagter post war ein lebhafter und kurzweiliger Bericht über eine Autoreise von einer kleineren Stadt westlich von London in die Oberlausitz. Große Teile dieser Route sind mir durchaus sehr gut bekannt. Diese Strecke, wenn auch meist ab und bis in die deutsche Hauptstadt, fahre ich selber in regelmäßigen Abständen.  Wunderbar, wie sich die Eindrücke gleichen, dachte ich beim Lesen; schnell noch ein English breakfast vor oder auf der Fähre, welches einem den Gedanken an jegliche weitere Nahrungsaufnahme für den Rest des Tages vergessen lässt, obwohl man in weniger als einer Stunde ein Land mit einer der besten Küchen Europas erreichen wird. Die super saver Fährtickets, die noch genügend Spielraum, für das ein oder andere Parfum aus dem Bord Shop lassen. Dieser kann natürlich mit seiner niedrigen Decke überhaupt nicht mit den attraktiven und modernen Verkaufsflächen der großen Malls mithalten. Und trotzdem freue ich mich jedes Mal auf die Auswahl, begleitet vom kaufstimulierenden ewigen Klirren der Whiskey und Gin Flaschen. Ich las mich also weiter tapfer durch den Blog. Die Rede war von Baugenehmigung, einem langen Weg der Finanzierung, Grundbuchämtern, einem Arbeitsvertrag in Deutschland und dem erworbenen Grundstück für einen Hausneubau in der Oberlausitz. Also doch keine Anglophilia-Geplagten, deren Euphorie ins grenzenlose steigt, sobald sie die Kreidefelsen von Dover im nebligen Dunst am Horizont erkennen und sehr wehmütig werden, wenn es eine der besten Küchen Europas verschmähend wieder über Belgien und den Niederlanden zurück nach Deutschland geht?! Mir wurde schnell klar, des Autors wahre Freude sind die Eindrücke und Berichte von seiner Baustelle in der Oberlausitz. Was ich natürlich durchaus auch verstehen kann. Das Leben in England wird in Kürze Geschichte sein bzw. ist nun vor kurzem Geschichte geworden.




Der Blog, den ich hier vorstelle, gehört René. René und seine Familie planen nach einem Leben im Ausland, das zuletzt für acht Jahre in England stattgefunden hat, den Umzug zurück in die alte Heimat, zurück in die Oberlausitz (www.einhufhausfuerdieoberlausitz.blogspot.de). Aber nicht einfach so. Der Umzug ist mit einem Hausbauprojekt verbunden, welches für unsere Region sicher nicht ganz alltäglich ist. Unter anderem inspiriert von dem britischen Fernsehformat ‚Grand Designs‘ plant René ein sogenanntes HUF Haus. ‚Grand Designs’ stellt sehr individuelle und außergewöhnliche Bauprojekte vor. Der Moderator begleitet die Bauherren von der ersten Idee bis hin zum stolzen Rundgang durch Räume und Flächen mit einem großen wow-Faktor.


Passender Weise hat mir diese Woche eine gute Freundin mal wieder einen Artikel über Kevin McCloud geschickt. "Englisches Design ist weltweit eins der führenden [...]"
 


HUF Häuser sind quasi die diametrale Architektur zu den traditionellen Umgebindehäusern mit ihren kleinen Holzkastenfenstern und großen Schieferfassaden. Der von mir sehr geschätzte britische ‚Grand Designs’ Fernsehmoderator und Designer Kevin McCloud würde bei der Begleitung eines HUF Haus Bauprojekts erstaunt sagen:  „Oh wow, ich kann die Bäume durch das Wohnzimmer wachsen sehen“. HUF Häuser bestechen durch ihre großen Glasfassaden und die damit verbundene Lichtdurchlässigkeit. 
Die Kellerdecke vom HUF Haus in der Oberlausitz ist bereits fertig. Ich wünsche René und seiner Familie viel Erfolg bei ihrem ganz persönlichem Grand Design. Wer Lust hat, mehr über Renés Motivation, seinen Alltag, seinen Umzug oder den Fortschritt auf der Baustelle zu erfahren, schaut einfach auf seinem Blog vorbei, textlastig aber kurzweilig!  Ich werde auf jeden Fall das Wachsen von Renés HUF Haus beobachten. Und vielleicht verlässt ja Herr McCloud für seine 12. Staffel ja noch einmal die Insel, wenn irgendwann Grand Designs Oberlausitz produziert wird.



Liebe Grüße von