keine wirkliche Spur vom Frühling, zumindest nicht an meinen beiden Standorten. In der Hauptstadt stecken zahlreiche Touristen und Einheimische sehnsüchtigen in den Startlöchern für die ersten Lattes, die sie draußen trinken wollen. Sonnenbrillen brauchte bis jetzt noch niemand wirklich. So ist es nicht verwunderlich, wenn zunehmend ein willkürliches Tragen der grossen, dunklen Modelle zu beobachten ist, ganz unabhängig vom tatsächlich einfallenden Lichtfaktor. Die innere Uhr der trendbewussten Mitte Passanten ist wohl nicht zu unterschätzen; ab März müssen die guten Designerstücke einfach wieder regelmäßig zum Einsatz kommen. In der Oberlausitz hält sich der Winter ja traditionell hartnäckig. Eine geschlossene Schneedecke und Mitte März?! Das ist noch ziemlich im grünen Bereich. Ganz im Gegenteil, ich kann mich kaum an ein Ostern erinnern, an dem man nicht noch in den angrenzenden Bergen zum Skifahren gehen konnte. Und dieses Jahr wahrscheinlich noch im Tiefschnee!
Genau am 24.
Dezember des letzten Jahres habe ich an einem ganz unscheinbaren Blumenstand im
Supermarkt eine ganz besonders hübsche Poinsettie gekauft, besser gesagt
gerettet. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, welches Schicksal die Poinsettie
nach Ladenschluss ereilt hätte. Da nun meine weiße, gerettete Poinsettie wie
gesagt ganz besonders hübsch ist, habe ich mich gefragt, ob man die Lebensdauer
dieser Pflanzen nicht irgendwie verlängern kann. Ich war begeistert von dem
Gedanken, meine hübsche Poinsettie nun ein zweites Mal zu retten, nämlich über
den Sommer. Aber wie nur? Viel Wasser, wenig Wasser, braucht sie es eher kalt,
müsste man sie vielleicht irgendwie düngen oder ab jetzt einfach für mehrere
Monate ganz ignorieren, wie die beeindruckende Amaryllis?
Und irgendwann in ca. acht Monaten heißt meine hübsche Poinsettie dann wieder Weihnachtsstern, Adventsstern oder Christstern. Hoffentlich!