Donnerstag, 31. Juli 2014

The One Melon Dollar Business


Das Mathe-Buch ist der einzige Ort, wo es normal ist, dass eine einzige Person 103 Melonen kauft. 

Irgendwo habe ich kürzlich diesen Spruch gelesen. Wenn der Sommer so weiter geht, dann trifft der Satz wahrscheinlich nicht mehr zu. Melonen sind nämlich im Moment meine absoluten Superhelden. Locker habe ich bis jetzt schon eine gute zweistellige Anzahl nach Hause geschleppt. Die frischen, roten Wassermelonen mochte ich schon immer gern. Aber keinesfalls erreichte der Melonenverzehr der letzten Jahre die Sommer-2014-Ausmaße. 


Alles fing noch vor der eigentlichen Melonen-Saison vor einem Rewe-Supermarkt an. Dort erblickte ich einen riesigen Melonenstapel, der mit einem unübersehbaren Aktionsschild versehen war. Einen Euro pro Melone. Nein, nicht pro Kilo, sondern, richtig, pro Stück. 

Mein etwas skeptischer Blick auf den Riesenstapel samt Aktionsschild veranlasste wohl ein Pärchen, dass gerade den Supermarkt verlassen hatte, mir genau das noch einmal zu bestätigen, mit dem Hinweis, dass die Melonen wirklich richtig gut wären und sie heute extra noch einmal angehalten haben, um wieder eine zu kaufen. Ich schaute immer noch auf den Stapel und das Pärchen schaute immer noch auf mich, so als hätten sie heimlich eine Wette abgeschlossen, ob ich nun eine mitnehmen würde oder nicht. Was sollte ich unter dieser Beobachtung anderes machen, als eine schöne, runde Melone mit in den Supermarkt nehmen. Mit ein bisschen Fantasie merkte ich, wie das Schnäppchenmelonenbefürworterpärchen erleichtert aufatmete und sich endlich mit ihrer Melone zum Auto begab. 

Am nächsten Tag war ich diejenige, die einer älteren Dame die Kaufentscheidung vor besagtem Supermarkt etwas leichter gemacht hat, allerdings ohne heimliche Wette, da ich in der Regel sehr überzeugend bin. 

So, damit war ich drauf, auf Melone. Gleich Morgens ist mein erster Gedanke die Frage, ob wohl noch eine gekühlte im Kühlschrank ist. Diese kleine Geschichte ist nun ca. sechs Wochen her und seitdem ist fast kein Tag vergangen, an dem ich nicht irgendetwas mit Melone gegessen habe. Mittlerweile habe ich mich quasi zur Melonen-Brokerin qualifiziert, kenne die aktuellen Kilo- oder Stückpreise in den verschieden Supermärkten auswendig (diesen Überblick habe ich noch nicht mal bei Milch oder Butter.), was aber egal ist, denn sobald mein Bauchgefühl sagt, hier lacht dich wieder eine frische, nicht überreife Melone an, wird sie gekauft. Außerdem habe ich das Glücksgefühl kennengelernt, wenn ich mit meinem Bauchgefühl Recht hatte und ich beim Aufschneiden das feste, rot-fruchtige Fleisch gesehen habe. Aber ich musste auch lernen, mit der Enttäuschung umzugehen, wenn mich selbiges verlassen hat und die Melone entweder noch nicht reif oder überreif bzw. nicht mehr genießbar war. Zudem verfüge ich jetzt über die Fähigkeit selbst eine der ovalen Riesenmelonen so fachmännisch und routiniert zu zerlegen, ohne an den Verbandskasten zu denken. Aber das Beste ist, Melonen sind überraschend kurzweilig. Mit ihnen kann man so einiges anstellen, wenn sie schon nicht weiter erwähnenswert in der Nährwerttabelle punkten. 

Mein Favoriten sind: 
1. 
kalte Melone, pur, in mundgerechte Stücke geschnitten, ausgestochen wie Plätzchen oder aufgeschnitten wie ein Kuchen

*P*



2. 
Sommer Drinks mit Melonen, wie z.B. der Watermelon Mint Cooler:
Melonenwürfel
etwas Limettensaft
ein paar frische Minzblätter, am besten Englische Minze, die ist noch viel minziger als die bekannte 'Hausminze' aus dem Supermarkt
Eiswürfel oder gefrorene Melonenwürfel
Alles in eine große Kanne geben und mit Mineralwasser (mit Kohlensäure) auffüllen. Die alkoholische Variante erhält man, indem man einfach noch etwas Wodka oder Rum dazu gibt.  

*P*

*P*


3. 
Melonensalat mit Ziegenkäse (für die non-veggie Variante passt Prosciutto ganz wunderbar dazu)
Wassermelone, Menge nach Belieben, in Stücke geschnitten
zerkrümelter Ziegenkäse, Menge nach Belieben
1/4 rote Zwiebel in dünne Ringe geschnitten
zerkleinerte Haselnüsse
frisch gemahlener Pfeffer
für das Dressing:
3 EL Olivenöl
3 EL Orangensaft
1 EL Apfelessig
etwas Salz, etwas Zucker

Alle Salatzutaten auf einenTeller geben, das Dressing zubereiten und über den Salat geben. Am Ende mit Pfeffer würzen. 

*P*


Für den Fall, dass ich vielleicht eines fernen Tages zuviel Melone gegessen haben könnte, gibt es im non-food Bereich ja auch noch ganz interessante Alternativen…

*P*


Ich fühle mich auf jeden Fall für die nächsten heißen Tage gut vorbereitet. 1 1/2 Melonen sind noch im Kühlschrank und morgen komme ich sicher wieder an einem Supermarkt vorbei, wo ich dann wieder einen Melonen Deal mache. 

Liebe Grüße von,









*P* pictures with courtesy of 




  

Montag, 21. Juli 2014

Tage wie diese...


Ich war auch dabei, zumindest am Fernseher und gebe zu, ja die Fußball-WM hat mich wieder mal in ihren Bann gezogen. Vielleicht nicht so, wie in vergangenen verrückten Jahren, als ich noch in einer großen Werbeagentur den Ausrüster der Deutschen Nationalmannschaft adidas betreut habe. Aber immerhin hat auch dieses Jahr meine Fussball-Euphorie so weit gereicht, als dass Entscheidungen zur Abendgestaltung immer zu Gunsten der Spiele ausgefallen sind. Das heißt, auch wenn das Wetter noch so schön war, laue Draußensitzabende mussten ausfallen bzw. wurden pünktlich mit Einsetzen der Vorberichterstattung abgebrochen. 

Nun haben wir den Titel, der Sommer und ich finden langsam in den Alltag zurück und adidas ist auch ohne meiner damals schon nicht weiter nennenswerten Unterstützung ganz sicher wieder einer der größten Markengewinner der Meisterschaft geworden. 

Endlich, endlich wird einiges nachgeholt an frischer Luft. Der geliebte Atlantik muss zwar noch ein bisschen warten und an der Ostsee ist es mir trotz freundschaft- und verwandtschaftlicher Unterschlupfgarantie in nahezu direkter Strandlage im Juli und August viel zu voll. Und ganz am Rande bemerkt, dann spazier ich lieber mal über die Albertbrücke als auf der schönen Binzer Seebrücke entlang und tauche notgedrungenermaßen in den Hall eines sagen wir mal für mich immer noch stark gewöhnungsbedürftigen Dialekts ab. Ich denke, ihr wisst was ich meine… 

Raus an den See heißt es nun kurz und schmerzlos.








Egal auf welche Art Gewässer man blickt, es hat auf jeden Fall etwas sehr magisches. Auf die Abendstimmung und ein paar nächtliche Stunden am leisen Feuer freue ich mich schon immer ganz besonders. Wie schön ist es bei klarem Himmel nun endlich wieder mehr als nur vier Sterne zu zählen. Ach, so ein Tag am See ist schon schön. Mal sehen, wie viele es dieses Jahr noch werden. 

Liebe Grüße von,